Die Tragweite und Beeinflussung der Lebenswelten durch die Digitalisierung ist nur zu erkennen, wenn die Menschen im Unternehmen eine digitale Kompetenz haben oder entwickeln.
„Digitale Kompetenz ist dann vorhanden, wenn man in der Lage ist den Einfluss digitaler Lösungen und dazugehöriger Geschäftsmodelle in den Kontext der eigenen Tätigkeit und des eigenen Alltags einzuordnen.“
Viktor Weber[1]
Um die gegenseitige Beeinflussung von eigener Lebenswelt (Freizeit-und Arbeitswelt) und Digitalisierung zu erkennen wird der (sichere) Umgang mit Lebenswelt-spezifischen Informations- und Telekommunikationstechnologien benötigt. Dazu gehören auch das Verstehen digitaler Geschäftsmodelle, Grundwissen hinsichtlich Technologietrends und allgemeiner digitaler gesellschaftlicher Trends. Für das Thema muss durch die Führung die gesamte Mitarbeiterschaft sensibilisiert werden.
„Das heißt nicht, dass jeder Mensch programmieren können oder die technische Beschaffenheit einer „Blockchain“ verstehen muss“ (Weber). Er oder sie sollte aber zumindest Komplexität und theoretische Zusammenhänge verstehen, um Auswirkungen auf die eigene Lebenswelt einschätzen zu können. Wer also erkennt, dass Digitalisierung nicht mit Apps und Speicherung von Papierdaten gleichzusetzen ist und digitales Marketing mehr als Facebook und Twitter bedeutet, hat bereits eine erste Hürde genommen.
Die größte Herausforderung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es jedoch das eigene Wissen und die eigene Arbeitsmethodik zu hinterfragen. Dazu gehört eine gewisse Neugierde und Bereitschaft neues Auszuprobieren.
Beispielsweise der Einsatz eines Lerntagebuchs: Die Hürde eine „Lerntagebuch“ von der „Kladde“ in eine digitale Version zu übertragen sollte in meinen Augen pädagogische begleitet werden. Von den Vorteilen her zu denken ist hier ein sicher Ansatz für erfolgreiches Auseinandersetzen mit dem Thema. So kann ein digitale „Lerntagebuch“ mit der gesamten Lerngruppe geteilt werden. Die Zusammenarbeit wird erleichtert in dem sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergänzen auch ohne sich sehen zu müssen. Die Integration von unterschiedlichen Medienarten erleichtern zusätzlich das Lernen. Ist das Tool dann intuitiv zu nutzen so wie zum Beispiel Adobe Spark lässt sich sehr spielerisch digitale Kompetenz durch probieren der Möglichkeiten erlangen.
Immer wieder neues Auszuprobieren lässt sich auch mit der Methode „Design Thinking“ sehr gut erreichen. Durch die Entwicklung von Prototypen in fachübergreifender Zusammenarbeit kann die Mystik digitaler Lösung entzaubert werden.
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[1] http://www.immobilienmanager.de/so-steht-es-um-die-digitale-kompetenz-in-immobilienunternehmen/150/54740/ am 12.09.17